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Was ist Silikatfarbe?

4 Min Lesezeit

Wenn es um umweltfreundliches Malern geht, taucht immer wieder der Begriff “Silikatfarbe” auf. Was ist eigentlich Silikatfarbe und welche Vor- und Nachteile haben diese Farben?

Daraus besteht Silikatfarbe

Silikatfarbe gehört zu den Mineralfarben. Alle Mineralfarben für innen oder außen enthalten mineralische Bindemittel als Inhaltsstoffe. Ein mineralisches Bindemittel war traditionell Kalk. Silikat (Kaliwasserglas bzw. Kaliumsilikat) ist ein weiteres, anorganisches Bindemittel. Sowohl Kalk als auch Silikat sind wasserlöslich, weshalb keine weiteren Lösungsmittel benötigt werden.

Reine Silikatfarbe ist eine Zwei-Komponentenfarbe, meist in Weiß. Sie verbindet sich unlösbar mit dem Untergrund und ist daher wetterfest und langlebig. Diesen Prozess nennt man “Verkieselung”. Reine Silikatfarbe wird unter anderem im Fassadenbereich und in der Denkmalpflege eingesetzt. Sie bleicht nicht aus und ist äußerst UV-beständig, sollte allerdings nur von einem Fachmann verarbeitet werden, da sie stark basisch und dadurch reizend ist.

In den meisten Geschäften gibt es keine reine Silikatfarbe, sondern die einfacheren Dispersionssilikatfarben sowie Sol-Silikatfarben, die gebrauchsfertig angemischt sind und daher nur aus 1 Komponente bestehen. Hier werden max. 5 % Bindemittel zugefügt, um die Verwendung der Farbe zu erleichtern. Zusätzlich sind, durch den Einsatz verschiedener Pigmente, mehr Farbtöne möglich als bei reiner Silikatfarbe, die meistens nur in Weiß angeboten wird. Im Handel werden auch spezielle Grundierungen für Silikatfarbe angeboten.

Vor- & Nachteile: Silikatfarbe als Wandfarbe

Die Herstellung von reiner Silikatfarbe ist sehr umweltfreundlich. Sie enthält keine Bestandteile wie Konservierungsstoffe, Lösungsmittel und Weichmacher. Das macht sie besonders allergikerfreundlich. Den im Handel erhältlichen Dispersionssilikatfarben wird allerdings ein kleiner Anteil dieser Stoffe zugesetzt. Die Wasserdampfdurchlässigkeit von Silikatfarbe entspricht der des Malgrundes. Das heißt, die Farbe lässt Feuchtigkeit aus der Wand nach außen austreten. Auch Schimmelbildung wird so verhindert. Die Farbe wird nicht mit Rollen, sondern mit einem Quast aufgetragen. Ein Pinsel kommt nur in Ecken und Winkeln zum Einsatz.

Der große Nachteil von Silikatfarbe: Silikatfarben sind in flüssigem Zustand stark ätzende Laugen. Beim Streichen müssen deshalb unbedingt Schutzkleidung, Augen- und Atemschutz getragen werden. Das Streichen von reiner Silikatfarbe solltest du überhaupt einem Fachmann überlassen. Auch Farbspritzer und Kleckser z.B. auf Fensterscheiben sind ärgerlich, da sie sich kaum entfernen lassen. Sorgfältiges Abkleben ist daher ein absolutes Muss!

Vor allem in Innenräumen sind die einfacher zu verarbeitenden Dispersionsfarben daher meist die erste Wahl. Zu ihnen zählen auch die MissPompadour Wandfarben. Welche Eigenschaften und Vorteile Dispersionsfarben haben, erfährst du in unserem Blog Dispersionsfarben.

Farben von MissPompadour sind keine Silikatfarben, sondern Dispersionsfarben auf Wasserbasis. Dadurch sind sie sehr einfach zu verarbeiten.

Anwendungstipps: Silikatfarbe innen und außen verwenden

Silikatfarben kannst du keineswegs nur als Fassadenfarben einsetzen, sondern auch im Innenbereich. Gerade in etwas feuchten Kellern eignet sich Silikatfarbe als Wandfarbe hervorragend, da sie die Feuchtigkeit aus der Wand austreten lässt. Silikatfarbe im Badezimmer kann ebenfalls von Vorteil sein.

Wann eignet sich Silikatfarbe innen?

Als Farbanstrich direkt auf einen mineralischen Putz, wie Kalk- und Zementputz, oder Beton ist Silikatfarbe innen eine gute Wahl. Sie geht eine unlösbare Verbindung mit dem Untergrund ein. Auf Gipsputz oder Gipskarton sollte Silikatfarbe allerdings nicht angewendet werden, da in diesem Fall eine unerwünschte Reaktion der Farbe mit dem Untergrund stattfindet und Risse entstehen können. Silikatfarbe bildet nach dem Aushärten diffusionsoffene, widerstandsfähige, ökologisch verträgliche und gesundheitlich unbedenkliche Wandbeschichtung. Das kommt besonders Allergikern entgegen.

Wann eignet sich Silikatfarbe außen?

Silikatfarben sind sehr gut als Fassadenfarbe für den Außenbereich geeignet, da sie zum einen lange haltbar sind, und zum anderen besonders wenig anfällig für Algen oder Schimmel. Zusätzlich zeigt Silikatfarbe außen eine hohe UV-Stabilität. Diese Eigenschaften der Silikatfarben garantieren eine lange Haltbarkeit der Fassade.

Häufige Fragen zu Silikatfarbe

Hier findest du Antworten auf häufig gestellte Fragen.

Wie lange muss die Mineralfarbe trocknen?

Am besten richtest du dich nach den Angaben des Herstellers.

Silikatfarbe: Nachteile in der Anwendung?

Der größte Nachteil von Silikatfarbe als Wandfarbe ist, dass sie in der Verarbeitung nicht ungefährlich ist, da Silikatfarbe im nassen Zustand ätzend ist. Außerdem kann die Mineralfarbe innen nicht auf alten Anstrichen und Tapeten wie Raufaser angewendet werden, da sie sich direkt mit einem mineralischen Untergrund verbinden muss. Gipsputz oder Gipskarton sind ebenfalls ungeeignet für einen Anstrich. Die Silikatfarbe muss zudem sehr schnell verarbeitet werden, da sie nur nass auf nass aufgetragen werden kann. Silikatfarbe kann mit Dispersionsfarbe überstrichen werden. Damit der Untergrund darauf vorbereitet wird brauchst du einen Tiefgrund für Dispersionsfarbe. Umgekehrt kann Dispersionsfarbe allerdings nicht mit Silikatfarbe überstrichen werden, weil Silikatfarbe für die Verbindung einen mineralischen Untergrund braucht.

Wie lange hält Silikatfarbe?

Silikatfarbe verbindet sich mit ihrem Untergrund und ist daher außerordentlich haltbar. Reine Silikatfarbe kann Jahrhunderte überdauern.

Worauf sollte ich beim Kauf von Mineralfarbe achten?

In den meisten Geschäften gibt es keine reine Silikatfarbe, sondern Dispersionssilikatfarben. Diese vereinen die Vorteile reiner Silikatfarben und Dispersionsfarben. Zusätzlich sind, durch den Einsatz verschiedener Pigmente, mehr Farbtöne möglich als bei reiner Silikatfarbe, die meistens nur in Weiß angeboten wird. Im Handel werden auch spezielle Grundierungen für Silikatfarbe angeboten.

Tipp: Mit Silikatfarbe Schimmel vorbeugen

Da Silikatfarbe alkalisch ist, haben Pilze und Algen weder innen noch außen eine Chance sich zu entwickeln. Zudem ist die Farbe diffusionsoffen, so dass sich in der Wand kein Feuchtigkeitsstau bilden kann. Silikatfarbe verhindert zuverlässig jegliche Schimmelbildung. Die Vorteile von Silikatfarbe gegen Schimmel zahlen sich besonders in Räumen aus, die häufig eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen, wie Keller und Waschküchen in alten Häusern. Auch in Badezimmern ohne Fenster kann Silikatfarbe durch ihre besonderen Eigenschaften gute Dienste leisten.

Übersicht: Alle Tipps zum Streichen mit Silikatfarbe

  • Verarbeite Dispersionssilikatfarbe nur mit guter Schutzausrüstung. 
  • Bedenke, dass Silikatfarben und Dispersionssilikatfarben immer frisch angemischt werden und du daher nie den gleichen Farbton nachmischen kannst. 
  • Wende Silikatfarbe ausschließlich auf mineralischen Untergründen wie Putz oder Beton an. 
  • MissPompadour Farben sind keine Silikatfarben. Bei uns kannst du auch keine Silikatfarbe kaufen. Du kannst aber deinen Silikatanstrich problemlos mit MissPompadour Farben überstreichen. 
  • MissPompadour Farben sind ebenfalls diffusionsoffen und lassen deine Wände weiterhin atmen.

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